Berufkraut |
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Das Einjährige Berufkraut (Erigeron annuus) wurde im 18. Jahrhundert als Zierpflanze aus Amerika eingeschleppt. In stetiger Ausbreitung begriffen, erobert die Pflanze wie viele andere Neophyten (=Neue Pflanzen) Weg- und Ackerränder. Sie macht auch vor unseren artenreichen Magerrasen nicht halt und ist besonders in Stromtalwiesen als wucherndes Unkraut nicht gern gesehen. Auf Rheindämmen gibt es teilweise Massenbestände an Berufkraut. |
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Einjähriges Berufkraut |
Dabei trägt das Einjährige Berufkraut wie alle anderen Berufkräuter der Gattung Erigeron einen
traditionsreichen Namen der mittelalterlichen Volksmedizin. Den hat die ganze Gattung ihrer einheimischen Verwandten, dem Scharfen oder Echten
Berufkraut (Erigeron acris), einer viel selteneren Pflanze unserer Region, zu verdanken. Das Echte Berufkraut wurde im Mittelalter oft Säuglingen in
die Wiege gelegt wurde, um diese vor schädlichen und bösen Heimsuchungen zu schützen. |
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Wer weiß, vielleicht trägt ja das Einjährige Berufkraut auch diese Eigenschaft in
sich. Zumindest kann sich die Pflanze ziemlich gut selbst schützen. So übersteht das Einjährige Berufkraut trockene Phasen und
selbst eine Mahd sehr gut. Zudem produziert sie eine große Anzahl von Samen, die dank einer hohen Flugfähigkeit für eine gute Verbreitung sorgen. |
die Blüte mit weißen Zungenblüten |
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Denn auch wenn die Pflanze lichtdurchlässige Pflanzenbestände bildet, werden auf
Dauer einheimische Pflanzen verdrängt. In der Schweiz ist die Pflanze deshalb schon auf die Beobachtungsliste (Watch-Liste) für invasive Neophythen
gesetzt worden. |
Bestand an E. annuus in der Stromtalwiese |