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Berberitze

Wer hätte das gedacht. Auf einer Liste der 10 beliebtesten Heckenpflanzen findet sich die Berberitze (Berberis vulgaris) an erster Stelle. Für die Berberitze spricht eine farbenprächtige Auswahl unterschiedlicher Sorten und Arten, ihre bis zu 4 cm langen Dornen und eine pflegeleichte Genügsamkeit. Heckenschnitt verträgt die Berberitze ebenfalls gut, somit ist sie als Sichtschutz und zur Abwehr von unerwünschten Eindringlingen bestens geeignet.

Berberitze

Berberis vulgaris im Juni

 

Früher wurde die Berberitze daher häufig in Gebüschen zur Abgrenzung von Feldern gepflanzt. Als bekannt wurde, dass die Pflanze als Zwischenwirt des Schwarzrostes (Puccina gramminis, ein getreideschädigender Pilz) diente, wurde die Pflanze systematisch bekämpft.

Sehr zum Bedauern vieler Früchtesammler. Denn aus den vitaminreichen, sauer schmeckenden Früchten der Berberitze ("Sauerdorn") lassen sich schmackhaften Essig und Marmelade herstellen. Heutzutage ist die Berberitze in der Küche und im Regal des Naturkostladens die Ausnahme, wie auch an Waldrändern und in Gebüschen. Übrigens, die Beeren der Berberitze werden in arabischen/orientalischen Ländern zur Würzung von Reis, aber auch von Fisch und Braten verwendet. Wer Berberitzen-Früchte kaufen möchte, hat bei einem persischen oder türkischen Lebensmittelhändler noch die besten Chancen.

       

Die Blütezeit der Berberitze ist von April bis Mai. Nicht nur die Blüten sind gelb, auch Holz und Rinde weisen einen intensiven gelben Farbton auf. Für die Färbung des Holzes, wie auch für die die schwach giftige Wirkung der gesamten Pflanze (bis auf die reifen Beeren), ist das Alkaloid Berberin verantwortlich.

Als Fluoreszenzfarbstoff wird Berberin heute in der Mikrokopie eingesetzt zum markieren von Suberin und Lignin von Pflanzenzellen. Mit der Rinde wurde früher auch Wolle, Baumwolle und Seide gefärbt.

  Berberitze

gelbe Blüten Anfang Mai

     

In der Volksmedizin war die gelbe Wurzelrinde für ihre hilfreiche Wirkung bei Gallen- und Lebererkrankungen bekannt. Der Einfluss der Signaturenlehre auf die Verwendung als Heilkraut wird an dieser Stelle wieder sehr deutlich.

In der Homöopathie wird die Pflanze bei Gallen- und Lebererkrankungen, bei Harnwegsinfektionen, sowie bei Gicht, Hauterkrankungen und rheumatischen Beschwerden eingesetzt.

  Berberitze

reife Früchte Ende August