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Buschwindröschen

Zur Zeit präsentieren sich die Waldböden unserer Laubwälder von ihrer farbenprächtigsten Seite. Dies haben wir den sogenannten Frühjahrs-Geophyten zu verdanken. Durch im Vorjahr angelegte Speichervorräte in Wurzeln, Zwieben, Rhizomen oder Knollen treiben diese Pflanzen sehr früh aus, um so die Lücke im noch nicht geschlossen Blätterdach für neues Wachstum und Blütenbildung zu nutzen.

Buschwindröschen

Buschwindröschen im Frühling

 

Eine der Frühjahrsblüher ist das Buschwindröschen (Anemone nemorosa), das zur Zeit mit seinem weißen Blütenmeer das Erscheinungsbild unserer Buchenwälder bestimmt. Der römischen Mythologie nach haben wir diese Blütenpracht einem Eifersuchtsdrama um den Gott des Windes zu verdanken. So soll die Göttin Flora ihre Rivalin, die Nymphe Anemona, in eine Waldblume verwandelt haben, die seitdem zeitig und ohne Schutz ihr Dasein in den Wäldern fristen muss.

Zugegeben, die Entstehungsgeschichte aus der römischen Mythologie klingt wesentlich spannender als die ökologische Erklärung für ihr frühes Wachstum. Doch, wer sich auf die Spurensuche nach den Speicherorganen des Buschwindröschens begibt, wird schnell fündig. Nur wenige Zentimeter unterhalb der Erdoberfläche erstreckt sich ein Geflecht von Erdsprossen, das im Frühjahr die Nährstoffe für das Wachstum der Pflanze bereit stellt.

       

Nicht nur für das menschliche Auge ist das Buschwindröschen ein hübscher Anblick. Auch die tierischen Waldbewohner schätzen die Pflanze im Frühjahr sehr. Liefert doch das Buschwindröschen reichlich nährstoffreiche Pollen für viele im Wald lebende Insekten.

Wie die meisten Hahnenfußgewächse enthält die Pflanze giftiges Anemonin und Protoanemonin, das äußerlich zu Hautirritationen wie Rötungen, Juckreiz oder gar Blasenbildungen führen kann. Innerlich kann es zu Magen - Darm - Reizungen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall führen.

  Buschwindröschen

Buschwindröschen im Buchenwald

     

Im Vergleich zum Buschwindröschen ist das Gelbe Windröschen (Anemone ranunculoides) viel seltener. Eine große Population gibt es auf der Frühjahrsexkursion bei Weinheim zum bewundern. Dort bildet das Gelbe Windröschen aufgrund der optimalen nährstoffreichen Standortbedingungen auch mehrere Blüten pro Stängel aus.

Die zitronengelben Blüten der noch selteneren Hybridpflanze (Anemone x seemenii), die aus einer Kreuzung beider Arten stammt, kann man im Landkreis Karlsruhe zwischen Forst und Hambrücken bewundern.

  Gelbes Windröschen

Gelbes Windröschen