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Das Mädesüß

An Ufern von Flüssen, Bächen und Gräben wächst häufig das Mädesüß (Filipendula ulmaria). Die für diese feuchten und nährstoffreichen Standorte typische Pflanzengesellschaft wird daher auch als Mädesüß-Uferflur bezeichnet (Filipendulion). Weitere in dieser Pflanzengesellschaft vorkommenden Pflanzen sind z.B. der Sumpf-Ziest (Stachys palustris) und der Blut-Weiderich (Lythrum salicaria).

         
Filipendula ulmaria

Das Mädesuß
(Filipendula ulmaria)

 

Das Mädesüß ist sehr leicht an seinem markanten süßen Duft zu erkennen. Zerreibt man die Blätter der Pflanze, so bleibt ein Geruch nach süßem Kaugummi in den Händen zurück. Aufgrund dieses Geruches war diese Pflanze vor der Erfindung der Duftöle und -Kerzen ein beliebtes Streukraut um das Aroma der Zimmerluft zu verbessern. Möglicherweise stammt auch von dem süßen Duft der gemähten ("Mahd") Pflanzen der Name ab. Eine weitere häufig genannte Erklärung für den Namen leitet sich von der früheren Verwendung als Süßungsmittel von Met und Wein ("Metsüße") ab.

Durch die Kombination aus Salicylaten, Gerbstoffen, Flavoniden und ätherischen Ölen ist das Mädesuß für seine harntreibende, entzündungshemmende und antirheumatische Wirkung als Heilpflanze bekannt. Besonders die aus den Blütenknospen gewonnene Salicylsäure ist in chemisch abgewandelter Form sicherlich jedem unter dem Namen Aspirin bekannt. Salicylate kommen übrigens nicht nur in der Rinde von Weiden sondern auch bei dem Ackerveilchen vor.

  Filipendula ulmaria

gefiedertes Blatt des Mädesüß

     

Das Mädesüß ist darüber hinaus auch eine begehrte Futterpflanze für die Raupen von Schmetterlingen. So legt das Weibchen des Mädesüß-Perlmutterfalters im August ihre Eier an der Unterseite der Blätter ab. Die Raupen schlüpfen im März und ernähren sich von den Blättern der Pflanze. Auch die Raupen des Kaisermantels und des Zimtbärs suchen gerne die Blätter des Mädesüß auf.

  Filipendula ulmaria

spiralig gedrehte Früchte