Helleborus foetidus - die Stinkende Nieswurz |
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Wenn Sie diese Pflanze im Frühjahr an Waldsäumen blühen sehen, dann brauchen Sie bei einer Berührung nicht einen Niesanfall zu befürchten. Bei der Nieswurz passiert Ihnen ein kräftiges Haatschi nur, wenn Sie getrocknetes Pulver einatmen. Dennoch vermeiden Sie besser eine Berührung, denn die Pflanze hinterlässt an Ihren Händen einen unangenehmen Geruch. |
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Helleborus foetidus |
Riskieren Sie aber ruhig einen genauen Blick, denn die Pflanze bietet einen
faszinierenden Einblick in die Blattentwicklung einer Pflanze. |
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Im weiteren Verlauf der Sprossachse werden Blätter mit reduzierten Blattfiedern gebildet,
der Blattstiel wird dabei verbreitert. Diese Hochblätter mit ein paar verkümmerten reduzierten Blattfiedern, die an Indianerfedern erinnern, bilden den Übergang zu den
Blütenblättern. |
Grundständiges Blatt: Entwicklung des Mittelnervs in die Breite |
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In der Blüte sind zuerst die weiblichen Narben entwickelt, später folgen
die männlichen Staubblätter - dadurch wird eine Selbstbefruchtung vermieden. Nach der Befruchtung entwicklen sich meist drei mehrsamige
Balgfrüchte. |
Verbreiterung des Blattstiels |
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Bitte lassen Sie aber die Pflanze am besten stehen, denn diese ist für ihre Giftigkeit bekannt. Schon
die Griechen wussten darüber bestens Bescheid. |
Blatt mit reduzierten "Indianerfedern" |
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Der Nieswurz wird im Internet viel zugeschrieben. Jedoch - Vorsicht! - es gibt mit diesem Namen noch andere Pflanzenarten. Die weiße Nieswurz (Veratrum californicum) ist im Nord-Westen der USA im Gebirge beheimatet. Amerikanische Forscher haben bei dieser Pflanze einen Inhaltsstoff (Cyclopamin) entdeckt, der krebshemmende Eigenschaften hat. Nicht zu verwechseln mit der hier beschriebenen Nieswurz. |
Blüte aus Kelchblättern |