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Der Michaelsberg: Seltene Pflanzen auf Muschelkalk

Der Michaelsberg bei Bruchsal kann auf eine lange Geschichte und Kultur zurückblicken. Markantester Punkt ist die Michaelskapelle, die in ihrer jetzigen Form im Jahr 1742-1744 erbaut wurde. Mit ihren drei Altären und Statuen der 14 Nothelfer stellt die Kapelle ein kulturhistorisches Kleinod dar.

Michaelsberg  

Der Michaelsberg ist nicht nur unter Kulturhistorikern, sondern auch unter Botanikern berühmt. Es ist neben dem Kaiserstuhl eines der artenreichsten Gebiete in der Rheinebene mit vielen wärmeliebenden Pflanzen. Geologisch ist diese Region dem Muschelkalk zuzuordnen. Die mit botanischen Raritäten gespickten Halbtrockenrasen und das kleinflächige Mosaik aus Weinbergen, Äckern, Getreidefelder, Obstbauwiesen und Hohlwegen bieten dem Besucher ein einmaliges Erlebnis.

         

Seltene Ackerunkräuter wie die Kornrade, die ehemalige Blume des Jahres 2003, können z.B. an den Rändern der Getreidefelder bewundert werden. Früher war die Kornrade eine typisches Ackerunkraut.

Da die Samen der Kornrade einen giftigen Inhaltsstoff (Saponin) enthalten war es früher ein gefürchtetes Unkraut. Heutzutage ist die Pflanze nun nahezu ausgerottet und sehr selten zu finden.

  Kornrade

Agrostemma githago - Kornrade

         

Ein weiteres Ackerunkraut ist die Kornblume. Die Kornblume ist ein Beispiel dafür, wie das hübsche Aussehen die Menschen zu der Überzeugung gebracht hat, daß diese Pflanze auch Heilkräfte besitzt. Die Blüten mit ihrem Gerb- und Bitterstoffgehalt sind als Magen und Darmtee geeignet. Jedoch gibt es hierfür viel wirksamere Heilpflanzen. Die Kornblume war die Lieblingsblume von Kaiser Wilhelm I. und galt als deutschnationales Abzeichen.

  Kornblume

Centaurea cyanus - Kornblume

Neben den Ackerunkräutern, gibt es seltene Orchideen der Magerrasen und wärmeliebende Pflanzen der Buschsäume zu bewundern. Ein Besuch des Michaelsberges lohnt sich auf vielfältige Weise.